Ortsfamilienbücher.

Ortsfamilienbücher.

Beitragvon -sd- » 25.07.2013, 09:49

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Auf der Suche nach Ortsfamilienbüchern.

Wenn es um die Suche nach Ortsfamilienbüchern geht, würde die ideale
Welt meines Erachtens so aussehen:

Ich gucke als erstes nach, ob ein Online-OFB existiert auf der Seite:

http://www.online-ofb.de/

Dort sehe ich, daß es z.B. keines für Bernsdorf gibt, weder für das
Bernsdorf bei Sorau noch für das im Elbe-Elster-Gebiet.

Dann gucke ich, ob es ein gedrucktes Ortsfamilienbuch gibt,
auf der Seite:

http://wiki-de.genealogy.net/w/index.ph ... uch&from=B

Dort sehe ich, daß es auch kein gedrucktes OFB gibt.

Dann sollte ich mir sicher sein, daß noch keines existiert. Ist aber
nicht so, weil wahrscheinlich noch etliche OFBs auf privaten Seiten,
beim Bahn-Sozialwerk, in Vereinen und Heimatmuseen versteckt sind.

Ich würde mich als Forscherin sehr ärgern, wenn ich monatelang an einem
OFB arbeite und andere Forscher es dann nicht nutzen können, weil sie
es nicht finden. Da würde ich denken, daß ich mir die ganze Arbeit
umsonst gemacht hätte.

Was die von Dir angefragten Kirchenbuchabschriften angeht, so ist diese
Sache noch viel komplizierter. Meines Wissens kann man diese Informati-
onen nirgendwo zentral abfragen. Vielleicht deshalb nicht, weil nicht
alle Archive Abschriften erlauben.

Marit Möllerhenn

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Sehr gerne. Marit


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Hast Du schon http://www.online-ofb.de/ abgefragt ?

Hiermit möchte ich auf die Nutzungsmöglichkeit sogenannter
Ortsfamilienbücher aufmerksam machen.

Eine Gesamtdarstellung des Projektes Online-OFBs
findet sich unter http://www.online-ofb.de

Wenn ein OFB (Ortsfamilienbuch) nicht online ist, sondern in
gedruckter Form existiert, findet man im GenWIKI Hinweise zu
OFB´s aus verschiedenen Orten unter

http://wiki.genealogy.net/wiki/Kategori ... milienbuch

Diese Kategorie bietet einen Überblick zu den Ortsfamilienbüchern
(auch kurz: OFB). Eine ältere Bezeichnung ist Ortssippenbuch (OSB).

Aufgelistet sind sowohl gedruckte Ortsfamilienbücher als auch auf
CD oder im Internet erschienene Publikationen.

Gedruckte Ortsfamilienbücher sind oftmals nicht mehr im Handel
erhältlich. In solchen Fällen sollte man versuchen, das gedruckte
Werk in Bibliotheken oder Archiven zu finden.

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Re: Ortsfamilienbücher.

Beitragvon -sd- » 17.06.2021, 10:43

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Ortsfamilienbuch-Erstellung: Schwierigkeiten. Häufige Probleme.

Meiner Ansicht nach sollte die Abschrift der Kirchenbücher der erste
Schritt sein, denn ein gutes Ortsfamilienbuch ist mehr als die Verknüp-
fung von Daten aus dem Kirchenbuch. Dafür wird man auf alle weiteren
verfügbaren Quellen zurückgreifen müssen: Steuerlisten, Kataster oder
Hofakten.

Ein durchaus häufiges Problem ist nämlich hier nur einmal angeführt
worden: gleichnamige Personen, die am gleichen Ort zur gleichen Zeit
Familien gründen. Da es sich dabei oft um Cousins handelt, helfen in
solchen Fällen oft nicht einmal die Namen der Paten weiter. Mit Glück
lassen sich diese Familien über andere Quellen zuordnen.

Für ein Ortsfamilienbuch braucht man in der Regel auch die Kirchen-
bücher der umliegenden Gemeinden, da die Bewohner eines Ortes ja
häufig über die Grenzen der Gemeinde hinaus heirateten. Nicht immer
findet sich für die Heirat außerhalb eine Dimmission. In meiner Gegend
(Münsterland) sind bei den Taufeinträgen des 17. Jahrhunderts oft nur
die Väter angegeben, ohne Heiratseintrag bleiben die Mütter dann un-
bekannt.

Schon die Erfassung der Kirchenbücher ist - von der Schrift und dem
Zustand der Bücher abgesehen - nicht immer so einfach. Für den
größten Teil meiner Arbeit bin ich auf das Bistumsarchiv Münster an-
gewiesen. Dort ist Fotografieren strikt verboten und es gibt auch keine
Möglichkeit, irgendwelche Auszugskopien zu bekommen. Das heißt:
wenn ich an Ort und Stelle etwas nicht lesen kann, habe ich eben Pech
gehabt. Wer also ganze Seiten der Bücher als Bild mit nach Hause neh-
men kann, sollte sich sehr glücklich schätzen, daß er dann zu Hause
in Ruhe arbeiten kann.

Ich habe insofern sehr viel Respekt vor Leuten, die Kirchenbücher ab-
schreiben und daraus dann Ortsfamilienbücher erstellen. Schon die
reinen Abschriften, sofern es welche gibt, empfinde ich als sehr hilf-
reich. Meine eigene Arbeit ist sehr viel bescheidener: die westfälischen
Genealogen haben mir den Nachlaß eines Großonkels, der als
"Sippenforscher" tätig war, übergeben, damit ich ihn für andere nutz-
bar mache. Ich habe in den letzten zwei Jahren 30 - 40 Ahnentafeln
ausgewertet und ergänzt, so daß ich mit Hilfe von Ahnenblatt eine
Datei von jetzt etwa 22.000 Personen erstellt habe. Da viele Daten
meinen Heimatort betreffen, geht die Sache langsam in Richtung OFB,
zumal ich im Besitz des Archivs unserer Heimatzeitung bin und dadurch
eine Quelle habe, die über das Jahr 1875 weit hinaus läuft. Um diese
Daten nutzbar zu machen, stelle ich sie bei Gedbas ein. Dort fehlen
natürlich viele Angaben, aber sie werden gefunden und wer mehr
wissen will, schreibt mir - auch auf diese Weise habe ich für mein
Projekt viele Helfer gewonnen.

Ob irgendwann einmal ein "echtes OFB" daraus wird, weiß ich nicht -
dazu wäre noch jahrelange Arbeit nötig, siehe oben ... aber auch
unfertige Datensammlungen, die auf diese Weise veröffentlicht
werden, können andern weiterhelfen.

Ich habe nur sehr selten die Möglichkeit, in Berlin nach meinen
Brandenburger Vorfahren zu suchen. Insofern freu ich mich, daß
offensichtlich so viele Listenmitglieder dort an der Arbeit sind.

Rotraud Ilisch

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Hallo Herr Sommerfeld, ja, Sie können den Text übernehmen. Ich denke,
es geht dabei um den ersten allgemeinen Teil. Tatsächlich hat sich an der
Gesamtproblematik wenig verändert, allerdings ist der Zugang zu den
Kirchenbüchern und anderen Quellen ja bedeutend einfacher geworden.
Archion und in meinem Fall Matricula sind ein wirkliches Geschenk. Die
Mormonen waren durchaus hilfreich, haben mich aber auch oft auf eine
falsche Fährte gelockt, und ich habe mittlerweile viele Fehler in meiner
Datei berichtigt und bin froh, wenn mir Gedbas-Benutzer weitere mit-
teilen. Meine Datei 'Münsterland' enthält zu Zeit knapp 67.500 Personen,
da kann ich nicht mal eben alles überprüfen... insofern bin ich von
einem Ortsfamilienbuch Billerbeck immer noch weit entfernt. Die hiesi-
gen Online-Ortsfamilienbücher (im Münsterland Altenberge, Coesfeld
und Ostbevern) unterscheiden sich auch sehr von gedruckten Orts-
familienbüchern, die meist nach jahrzehntelanger Arbeit herausgegeben
werden. Sie werden schon im Entstehungsprozeß veröffentlicht. Das
hat wie bei meiner eigenen Datei den Vorteil, daß neben den fortlau-
fenden Ergänzungen auch jederzeit Korrekturen möglich sind. Nicht
jedes OFB ist in dieser Hinsicht allerdings gleich gut. Ich denke, das
hängt sehr vom persönlichen Ansatz der Ersteller ab, es gibt reine
Sammler, die wenig versuchen, neue Personen mit den alten zu ver-
binden und Forscher, die sehr gründlich arbeiten. Ich denke, es muß
allen Nutzern klar sein, daß diese OFBs auch viele Fehler beinhalten
können und es Sinnen macht, sie nur als sekundäre Quelle zu benutzen
und dann noch mal in den primären Quellen nachzuschauen. Selbst das
ist nicht hundertprozentig sicher. Ich habe festgestellt, das z.B.
unsere Billerbecker Kirchenbücher manchmal spätere handschrift-
lichen Ergänzungen haben. Ich fürchte, daß da mein Onkel am Werk
war, der die Bücher über einen längeren Zeitraum bei sich zu Hause
hatte. Leider hat auch er in einigen Fällen Fehler eingearbeitet und
Paare falsch zugeordnet, was ein Nutzer dann natürlich nicht wissen
kann. Es mag gut sein, daß auch andere übereifrige "Sippenforscher"
so etwas getan haben.
Wie Sie sehen, beschäftigt mich das Thema noch immer. Dabei hat
sich für mich der Kontakt mit Forscherkollegen als besonders hilfreich
herausgestellt. Wir arbeiten uns gegenseitig zu und sehen uns nicht
als Konkurrenz. Das ist sehr befriedigend. Rotraud Ilisch
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