Namensverbreitung durch Walz der Handwerksgesellen.

Wo und wie oft gibt es meinen Familiennamen?

Namensverbreitung durch Walz der Handwerksgesellen.

Beitragvon -sd- » 27.11.2015, 13:27

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Namensverbreitung durch Wanderjahre /
Walz / Tippelei der Handwerksgesellen.


Mir ist aufgefallen, daß viele Genealogie-Mailinglisten sich zu sehr an
ihr Gebiet klammern, dies oftmals ganz explizit mit Aussagen wie ....
'Wenden Sie sich bitte an die soundso-Liste, hier sind sie falsch'.
Suchende entschuldigen sich, wenn sie, wie sie meinen, aus Versehen
auf einer 'falschen' Liste gelandet sind - warum ? Dabei sollte jeder
'Suchende' alle Listen anschreiben, denn häufig sind die Vorfahren
und hier im Besonderen die Handwerker in der Welt herumgezogen
und wurden in einem völlig anderem Gebiet seßhaft
, weit entfernt
von ihrer angestammten Heimat. Hierfür gab es viele Gründe: Die lieb-
reizende Tochter eines Schmieds oder Bäckers oder weil dort der
'Batzen' stimmte (1 Batzen 15 Gulden, in der Schweiz).

Zu diesem Thema sagt WIKI (auszugsweise): Die Wanderjahre, auch
Walz, Stör oder Tippelei genannt, bezieht sich auf die Wanderschaft
zünftiger Gesellen. Sie bezeichnet die Zeit des Wanderns der
Gesellen nach dem Abschluß seiner Lehrzeit
(Lossprechung).

Die Wanderschaft war seit dem Spätmittelalter bis zur beginnenden
Industrialisierung eine der Voraussetzungen für den Gesellen, die
Prüfung zum Meister zu beginnen.


Unser heutiges Bild über die Gesellenwanderung ist häufig verklärt
durch einzelne fragmentarische Überlieferungen, die sich überwiegend
auf den Zeitraum des späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhunderts
beziehen. Die Geschichte der Wanderschaft als Teil der Handwerks-
und Industriegeschichte sowie der Migrationsforschung ist bislang
nur in Bruchstücken rekonstruiert ...

Danach sind diese Wanderungen Bestandteil der damaligen Handwerker-
'Innungen' (Zünfte). Immerhin hat diese 'Tippelei' dazu beitragen, daß
viele Namen in andere Regionen getragen wurden
(ich spreche hier
nicht von Auswanderungen !).

Wenn in den Kirchenbüchern Ihr Vorfahr als Schlosser-, Maurer- oder
Schuhmachermeister ausgewiesen ist, dann war er drei Jahre auf der
Walz aber, wo war er wann ? Gibt es Listen, die diese Zeiten erfaßt
haben ? Ich denke, daß dieses Umherziehen bisher in Bezug auf die
Namensverbreitung zu wenig Beachtung findet. Wie wäre es mit einer
Liste für dieses Thema ?

Abschließend ein Wort an die Listenowner die es angeht. Laßt auch
die Tippelbrüder in Eure Listen und benutzt bei 'gebiets-falschen'
Anfragen nicht zu schnell die Löschtaste.

Uwe G. Pommerening

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Aber klar kannst Du meine Zusammenfassung benutzen. Vielleicht bringt
es ja den einen oder anderen dazu, auch mal in der weiteren Umgebung
zu suchen. Uwe G.


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I noticed, that many lists stick and clamp very closly to their ambit, even
explicitly saying to searchers, 'please adress yourself to the so-and-so list
or you are wrong here'. Searchers even excuse themselves, thinking they
made a mistake asking that site. Why? Thereby each searcher should write
to all lists, because his ancestors often have traveled about, typically
craftmen settled in a totally different area, far away from their ancestrally
home place. For that there were several reasons, so it may have had a
charming attractive young daughter of a blacksmith (Schlossermeister,
Schmiedemeister) or a baker (Baeckermeister) kept him to stay or just the
'Batzen' (15 guilder corrolate to 1 batzen), money used in Switzerland in
the older days.

The following was taken from WIKI and translated:
The 'Wanderjahre' (years of travel), also called 'Walz', 'Stoer' or 'Tippelei',
refers to the peregrination of yourneymen belonging to a guild.
It describes the time of wandering of the yourneymen after passing the
period of apprenticeship (Lossprechung). In the days from the dark age
until industrialization the peregrination was the condition for the yourney-
men to start the examination period to become a master craftsman. Our
todays picture about the peregrination of yourneymen is often misty-eyed
by fracmental conventions mainly referring to the period of the late 18th.
until early 20th. century. The history of peregrination as part of craft and
industry history and migration research is up to now fractional
reconstructed only.

Accordingly the migrations are a part of the former trade guilds. After all
this 'Tippelei' has contributed that many surnames were carried in other
regions (I don't speak here about emigration). If you find in historical
church registers (KB means Kirchenbuch) your ancestor beeing a 'Schlosser-
meister, Maurermeister or Schuhmachermeister', you can be sure that he
travelled around (war auf der Walz) for 3 years, means he took every
few months the next job in another master driven workshop.

I ask, where are this working periods listed ? There must be documents
somewhere. My understanding is, that this aspect, mainly the wide
distribution of names, doesn't find enough attetion in the genealogy lists.
How about starting a NEW list about this subject?

Finally I would like the courtesy of all listowners who it may concern. Let
the 'Tippelbrüder' in although they may have come to the wrong list with
their question and further...don't use the CANCEL KEY too often, too quick.

Uwe G. Pommerening

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