Die Hamburger Passagierlisten.

Suche nach Vorfahren, die in die Vereinigten Staaten von Amerika auswanderten
sowie deren Nachfahren.

Die Hamburger Passagierlisten.

Beitragvon -sd- » 14.08.2010, 07:19

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Hamburger Passagierlisten, 1850-1934.

Diese Datenbank erschließt Passagierlisten von Schiffen, die von 1850 bis 1934 von Hamburg abgefahren
sind (mit einer Lücke während des Ersten Weltkrieges von 1915 bis 1919). Sie besteht aus Bildern der Original-
Passagierlisten, hier erstmals im Internet zugänglich, die in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Hamburg
von den dort vorhandenen Mikrofilmen digitalisiert worden sind.

Die Datenbank schließt auch einen Index ein, der die Jahre 1890-1913 enthält. Der Index beruht auf Daten,
die vom Staatsarchiv Hamburg seit 1999 in einem Projekt von den dort vorliegenden Original-Listen erhoben
wurden.

Die Hamburger Passagierlisten sind eine einzigartige Quelle für die historisch-biographische Auswanderungs-
forschung. Sie enthalten Angaben zu etwa fünf Millionen Menschen, von denen etwa 80 Prozent in die USA
gingen. Ca. 475.000 gingen nach Südamerika, ca. 214.000 nach Kanada, ca. 100.000 nach Afrika, ca. 54.000
nach Australien und ca. 10.000 in asiatische Länder.

Die meisten der Listen verzeichnen die letzten Wohnorte und häufig auch die Geburtsorte der Passagiere.
Sie sind damit eine überaus wertvolle Quelle für die Familienforschung.

Etwa ein Drittel der Auswanderer über Hamburg stammten aus Deutschland, etwa zwei Drittel hingegen
kamen insbesondere in der Zeit von 1880 bis 1914 aus Osteuropa. Darunter sind ca. 1,2 Millionen Menschen
aus Rußland, aus Österreich-Ungarn, aus Rumänien und anderen Ländern Südosteuropas. Zudem verzeich-
net die Datenbank etwa 750.000 jüdische Auswanderer und Flüchtlinge aus Rußland, die in dieser Zeit über
Hamburg in die USA gereist sind.

Von 1850 bis 1854 gab es in Hamburg nur eine grob alphabetische Registrierung, mitunter sogar mit nur ab-
gekürzten Vornamen, später sind detaillierte Angaben erhoben worden. Von 1854 bis 1910 wurden separate
Listen für direkte und indirekte Passagiere geführt. Als 'direkte Passagiere' wurden jene registriert, die auf
dem Schiff, das sie in Hamburg betraten, auch ihr Ziel erreichten. Dabei hat es aber durchaus Zwischenstopps
in anderen Häfen gegeben. Als 'indirekte Passagiere' wurden jene registriert, die ihre Reise unterbrochen
und mit anderen Schiffen fortgesetzt haben. Das geschah zumeist aus Kostengründen in englischen aber
auch in französischen, belgischen und niederländischen Häfen. Von 1870 bis ca. 1892 betrug der Anteil dieser
'indirekten' Auswanderung oft mehr als 30 Prozent, später ging er deutlich bis auf ca. nur noch 4 Prozent
zurück. Ab 1911 wurden die Listen für direkte und indirekte Passagiere nicht mehr getrennt.

Diese Datenbank enthält unter anderem folgende Informationen:

Name und Vorname des Passagiers.
Geschlecht.
Alter.
Geburtsdatum (oder geschätztes Geburtsjahr).
Geburtsort.
Beruf.
Letzter Wohnort.
Staatsangehörigkeit.
Familienstand.
Verwandtschaftsverhältnis zu Mitreisenden.
Religion.
Militärdienst.
Ziel der Reise.
Abfahrtsort.
Abreisedatum.
Schiffsziel.
Schifffahrtsgesellschaft.
Schiffstyp.
Unterbringung.
Name des Schiffes.
Flagge, unter der das Schiff fuhr.
Quelleninformationen (Seite, Zeile, Mikrofilmrolle und Seriennummern).

Diese Daten stehen u.U. nicht für alle Personen zur Verfügung, da nicht alle Passagierlisten all diese Felder
enthielten. Viele dieser Datenelemente können verwendet werden, um den Index für die Jahre 1890-1913
mit den oben angegeben Suchschablonen zu durchsuchen. Um auf die Aufzeichnungen für die Jahre zuzu-
greifen, die noch nicht indiziert wurden, können Sie zu den Bildern navigieren, indem Sie das Jahr der Ab-
reise und dann den entsprechenden Band mit dem Datumsbereich der Reise Ihr es Vorfahren auswählen.
Das Navigieren zu den Bildern ist auch eine alternative Methode, um auf die Aufzeichnungen der indizierten
Jahre zuzugreifen.

Hinweis: Die Verwendung der Daten und Bilder dieser Online-Datenbank ist in den Nutzungsbedingungen
beschrieben. Jede darüber hinausgehende Verwendung bedarf der Zustimmung durch das Staatsarchiv HH.

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Literatur:
Jürgen Sielemann 'Die Hamburger Auswandererlisten als familienkundliche Quelle'.
In: Jürgen Sielemann, Jürgen Hering und Ulf Bollmann (Hrsg.)
'Überseeische Auswanderung und Familienforschung', Hamburg (Staatsarchiv) 2002, S. 45-54.

Quelle:
Staatsarchiv Hamburg. 'Hamburger Passagierlisten, 1850-1934 [Datenbank online].'
Provo, UT, USA: The Generations Network, Inc., 2006.
Ursprüngliche Daten: Staatsarchiv Hamburg, Bestand: 373-7 I, VIII (Auswanderungsamt I).
Mikrofilmrollen K 1701 - K 2008, S 17363 - S 17383, 13116 - 13183.
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Passagierlisten kostenpflichtig bei anchestry.de

Beitragvon -sd- » 14.08.2010, 07:58

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Das Hamburger Staatsarchiv begann 1999, im Internet Passagierlisten von Auswanderern zu veröffentlichen.
Das Projekt hieß LinkToYourRoots. Es ermöglichte die Online-Recherche nach Personen, die über den Hamburger
Hafen vor allem nach Amerika emigriert sind.

Mittlerweile sind die Listen der BallinStadt zugeführt worden und werden kostenpflichtig bei anchestry.de
veröffentlicht.

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