Forschungsquellen für Liegnitz.

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Forschungsquellen für Liegnitz.

Beitragvon -sd- » 28.05.2012, 08:04

Eine Vorabbemerkung !
Die Quelle der nachfolgenden Uralt-Ausführungen ist nicht bekannt.

Hier werden jedoch eine derartige Vielfalt von Forschungsquellen genannt,
so daß es mir angebracht erschien, den Text als weiterführenden Hinweis
hier abzudrucken. (-sd-)


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Wo sucht der Familienforscher - 1937 !!! - in Liegnitz ?

Wer über Familien aus Liegnitz oder der umliegenden Gegend forschen will, muß wissen,
welche Forschungsquellen hier zur Verfügung stehen. Darüber gibt Auskunft der
'Familiengeschichtliche Wegweiser', Heft 3, von Erwin Oppermann.
Die alte Fürstentumshauptstadt Liegnitz. Er gibt uns zahlreiche Hinweise.

Zunächst sind zu beachten und - 1937 !!! - leicht zu erreichen die 'Mitteilungen des Geschichts-
und Altertumsvereins zu Liegnitz
'. Band 14 gibt z.B. Auskunft über Geschlechter im Mittelalter.

Das Stadtarchiv enthält zahlreiche gut geordnete und katalogisierte Akten und Urkunden,
sie reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Zu den ältesten Tauf- und Traubüchern in Schlesien
gehören die Personenstands-Beurkundungen von 'Peter und Paul' schon vor 1546 und von
'Liebfrauen' von 1574.

Die Liegnitzer Geschoßbücher von 1372, 1414 und 1455 enthalten ein Verzeichnis aller grund-
steuerpflichtigen Haus- und Grundbesitzer. Sie reichen bis 1746, die Steuerregister 1676-1820.
Sie geben die Vor- und Zunamen der Einwohner mit dem zu zahlenden Geschoß an,
geordnet nach ihrer Wohnung in der Stadt und ihren Beruf, auch Stadtdörfer sind z. T.
mit aufgenommen. (Siehe Band 7 der Mitteilungen.)

Besonders wichtig sind das Zinsbuch von 1446, das eine übersichtliche Zusammenstellung
aller Rentenschulden von Liegnitz enthält, und das große Privilegienbuch von 1447 mit den
wichtigsten ältesten Urkunden in Abschrift (Vergleiche Band 13 und 14 der Mitteilungen).

Schirrmachers Liegnitzer Urkundenbuch breitet im Vorwort das Material für den Zeitraum von
1313-1455 aus, im Hauptteil für die Jahre 1149-1435 und in fünf Nachträgen zahlreichen
Stoff für Familienforscher. Da ist ein Verzeichnis der Bürgermeister und Ratmannen, der Stadt-
richter und Stadtschöppen von 1314 an, mit anschließendem alphabetischen Personen- und
Ortsnamenregister (Siehe auch Band 10 der Mitteilungen).

Die Schöppenbücher von 1380-1527 bilden eine Ergänzung zum Urkundenbuch,
sie enthalten Rechtsgeschäfte aller Art, wie Kauf und Verkauf, Veräußerungen
in mannigfacher Form, Verpfändungen, Testamente u.a.m.

Die Liegnitzer Kontraktenbücher, von 1372 bis 1814 reichend, und Käufe von Grundstücken
und Häusern enthaltend, befinden sich - 1937 !!! - im Staatsarchiv in Breslau. Pastor
Tschersich hat in mustergültiger Weise einen Auszug angefertigt, umfassend die Zeit
von 1517-1618. (Siehe Band 14.) Ein alphabetisches Namensregister für diese Zeit über mehr
als 1.000 Personen ermöglicht leicht zu erfahren, wann und in welcher Gasse die Genannten
wohnten.

Die Bürgerrollen von 1616-1739 geben alle Personen an, die das Bürgerrecht erworben
hatten. Dazu kommen Bürgerrechtsanträge und Erteilungen, Bürgerrechtserneuerungen
bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Wir erfahren Namen, Beruf, Datum des Eides und
Herkunftsort. Von 1572 bis zur Gegenwart - 1937 !!! - geben auch Einwohnerverzeichnisse,
Seelenregister, Hausbesitzerlisten, Listen der Zu- und Weggezogenen Auskunft über Beruf,
Herkunft, Mietsverhältnis, Wirte, Hausleute u.a.m.

Von Gerichtsakten sind vorhanden: Das Buch der Perfestungen von 1339-1354;
Criminalia und Gerichtsbücher umfassen die Jahre von 1461-1765. Nachlaßakten und
Prozeßakten beginnen 1423. Zahlreiche Testamente sind von 1524 an vorhanden.

Das älteste Rechnungsbuch der Stadt ist von 1368, Protokollbücher der Ratsversammlungen
sind von 1524 an vorhanden. (Vergleiche Band 8 der Mitteilungen.)

Handwerks- und Gewerbeakten besitzen wir für die Jahre von 1439-1840, über Apotheken
von 1439-1722. Die Schriftstücke der Zünfte und Innungen reichen von 1350 an über 500 Jahre.
1.200 Lehrbriefe für die Jahre 1498 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts sind verzettelt.
Personalakten von städtischen Beamten, Angestellten und Lehrern sind von 1809 an vorhanden.

Das Stadtarchiv besitzt - 1937 !!! - von den Stadtdörfern Grundbücher, Schöppenbücher
von 1532 an, auch Seelenregister von 1784. Akten sind vorhanden von Dornbusch,
Liegnitzer Vorwerk, Prinkendorf, Neudorf, Kossendau, Klein Tinz, Groß Tinz, Nikolstadt, Greibnig,
Tentschel, Kaltenhaus, Waldau, Hummel, Rüstern, Neurode, Lobendau, Steinsdorf, Wangten,
Jacobsdorf, Sechshufen-Langenwaldau, Liebenau, Alt Beckern, Pohlschildern, Herrndorf,
Merschwitz und teilweise auch von Ketschdorf.

Die Kirchenbibliotheken von Peter und Paul und Liebfrauen sind mit dem Stadtarchiv vereinigt.
Sie enthalten unter reichem anderen Stoff Zinsbriefe und Rechnungsbücher von Peter und Paul
von 1333 ab und von Liebfrauen von 1532 an. In der Peter und Paul-Bücherei sind z.B.
4.000 Leichenpredigten vorhanden, deren Verzettelung soeben - 1937 !!! - durch Professor
Mende abgeschlossen ist, so daß 5.000 Namen festgestellt sind.

Im Stadtarchiv sind - 1937 !!! - auch zahlreiche Stamm- und Ahnentafeln, Diplome,
Tagebücher vieler einheimischer und auswärtiger Geschlechter hinterlegt, sowie Edikte,
Patente, Briefe und Mandate.

Der Bestand könnte gewaltig vermehrt und dadurch ein leichtes und umfangreiches Forschen
ermöglicht werden, wenn jeder eine Abschrift seiner Ahnentafel dem 'Verein für Familienforschung'
einreichte.

Das Stadtarchiv ist in letzter Zeit - 1937 !!! - durch die 'Bibliotheca Rudolfina'
des Staatlichen Gymnasiums Johanneum gewaltig bereichert worden.
Sie bietet auch seltenen Stoff für familiengeschichtliche Forschungen.

W.
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